Meditation

Achtsamkeit

Stille

ZEN

„In Zazen musst du mit dir selbst vertraut werden. Wenn du mit dir selbst vertraut wirst, werden alle Dinge im Universum zu einem Teil deiner selbst. Vernachlässigen wir dieses Vertrautwerden mit uns selbst nicht gewöhnlich?“

Kodo Sawaki

Zen

Unser Alltagsgeist mit seinem unentwegten Gedankenfluss und häufig immer wiederkehrenden Inhalten lässt uns die Wirklichkeit nur gefärbt durch unsere Prägungen und Konditionierungen erfahren. So nehmen wir die Welt und uns selbst als isolierte Phänomene dar und sehen nicht die wechselseitige Bedingtheit und fehlende Beständigkeit von allem.

Das englische Wort „Mind“ (chin. „hsin“, jap. „shin“ bzw. „kokoro“) hat im Asiatischen weitreichende Bedeutung. Hier versteht man darunter auch Herz, Bewusstsein, Sinn, Gemüt – nicht nur Geist bzw. Verstand.

So geht es auch in einem Sesshin, einem Zen-Retreat, um die „Sammlung (setsu) des Herz-Geistes (shin)“. Hier wird ganz deutlich, dass die Übung, Wachheit und Gegenwärtigkeit zu entwickeln, kein intellektueller Vorgang ist, sondern dass vielmehr unser ganzes Sein erwachen muss, in all seinen Facetten.

Die Grundübung der Zen-Meditation ist das Zazen, das Sitzen in der Stille, bei dem die Achtsamkeit bzw. die Ausrichtung des Geistes auf das Hier und Jetzt eingeübt wird. Es geht um Präsenz und Gegenwärtigkeit, um so die eigentliche Natur der Wirklichkeit zu erfahren: In ihrer Ganzheit. Diese Einsicht in die eigentliche Beschaffenheit der Wirklichkeit wird auch als „Erwachen“ bezeichnet.

Die vielen positiven Wirkungen von Meditation wurden und werden seit einigen Jahren intensiv wissenschaftlich untersucht. Fest steht, dass das Meditieren zahlreiche Früchte trägt. Dazu gehören mehr Ruhe und Gelassenheit, innere Ausgeglichenheit, größerer innerer Halt, Stressresistenz, mehr Lebensfreude und vieles mehr.

Für Zen sind dies alles wohltuende Seiteneffekte seines Hauptanliegens und dieses ist das Erforschen von uns selbst und das Erkennen unserer eigentlichen Natur, unserer Wesensnatur.

 

„Die „Zen-Linie Willigis Jäger“ versteht sich daher als spiritueller Weg des Herzens, der den modernen Menschen der westlichen Kultur inmitten seiner komplexen Lebenssituation begleitet. Die neue Zen-Linie (…) will die Menschen von heute erreichen, ihnen einen Weg aufzeigen, der sie zur persönlichen Entfaltung und zur Verantwortung für die Welt führt.“

Willigis Jäger

Zen-Linie – „Leere Wolke“

Zen ist ein spiritueller Weg. Der Begriff Zen kommt aus dem Japanischen (chinesisch: chan, Sanskrit: dhyana) und bezeichnet eine Praxis des reinen Gewahrseins. Zen entstammt zwar dem Buddhismus und wurde in China stark vom Daoismus beeinflusst, doch kann Zen von allen Menschen praktiziert werden – unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund. Zen selbst ist weder Religion noch Philosophie. Zen ist eine Meditationspraxis.

Bei der Gründung der Zen-Linie „Leere Wolke“ hatte Willigis Jäger im Sinn, das Zen des „Ostens“ an die westliche Kultur anzupassen und es so zu gestalten, dass der Weg von Laien begangen werden kann, also von Menschen, die nicht in der klösterlichen Abgeschiedenheit leben sondern mitten im Leben stehen. Immer wieder wies er daraufhin, dass Zen ins konkrete Leben führe und dass der „Marktplatz das Ziel“ sei.

Zen im Alltag zu leben, zielt auf ein aktives in der Welt sein ab, das auf Achtsamkeit, Mitgefühl und Verbundenheit mit allen Wesen basiert. Dieses Bewusstsein ist hier nicht das Ergebnis „moralischer Selbstverpflichtung“, vielmehr resultiert es ganz natürlich aus der tiefen Erfahrung der Einheit und wechselseitigen Abhängigkeit von allem.

Willigis Jäger selbst war Schüler von Yamada Koun Roshi, Zen-Meister der Sanbo-Kyodan-Schule. In der Tradition „Leere Wolke“ wurde eine Zen-Linie etabliert, die auf unser westliches Verständnis abgestellt ist. Zwar werden immer noch einige Rituale wie z.B. Verneigungen und Niederwerfungen praktiziert, es geht hierbei aber darum, in die Präsenz zu kommen.