Meditation

Achtsamkeit

Stille

Herzlich Willkommen!

„Jenseits seiner spezifischen kulturellen und historischen Prägungen
kann man Zen als eine Kunst des achtsamen und mitfühlenden Lebens verstehen.
Den Zen-Weg zu gehen bedeutet, diese Kultur im eigenen Leben
zur Blüte zu bringen.“

Doris Zölls

In diesem Augenblick, genau jetzt, entfaltet sich das Leben.

Doch wir sind mit unseren Gedanken meist woanders – in der Vergangenheit oder der Zukunft. Aber das Vergangene gibt es nicht mehr und die Zukunft ist noch nicht da, und selbst die Gegenwart ist schon wieder vorbei, wenn man sie zu fassen sucht.

Ohne es zu merken, sind wir unentwegt mit irgendwelchen Vorstellungen, Überlegungen oder Ereignissen beschäftigt, was im Zen als Anhaftung bezeichnet wird. Und genau diese Anhaftungen führen zu Leid.

Weil wir nicht im Hier und Jetzt sind, nicht präsent sind, wird uns nicht bewusst, was gerade geschieht. So stellt sich das schale Gefühl ein, gar nicht richtig zu leben, nicht lebendig zu sein, eingesperrt zu sein in einen Alltag, der immer dasselbe abfordert. Das Leben, das sich in jedem Augenblick in seiner ganzen Fülle zeigt, wird von uns gar nicht wahrgenommen.

Zen schenkt uns kein Lehrgebäude und ist auch keine Religion, sondern will uns in die Erfahrung, ins Erleben führen. Es lehrt uns, in den Augenblick einzutauchen und so die Beschaffenheit der Wirklichkeit zu erkennen. Im Zen steigen wir ein in den Fluss des Lebens und erkennen, wir sind das Fließen.

Willigis Jäger hat die Zen-Linie „Leere Wolke“ begründet, in der ich als Zen-Lehrerin tätig bin. Er sagte immer, dass es auf dem spirituellen Weg nicht darum gehe, etwas zu machen, sondern sich für etwas zu öffnen, was schon da ist. Was soll das heißen?

Das bedeutet, dass wenn wir vollkommen präsent sind und in das Unmittelbare voll und ganz eintauchen, wir unsere eigentliche Natur erleben, unsere Wesensnatur. Sie wird im Zen auch als Bodhisattva Geist beschrieben. Spüren wir diese wahre Natur allen Seins, sind wir erfüllt von Liebe und Dankbarkeit, von einem tiefen Einverständnis mit dem Leben.

Das wünsche ich uns allen!